Wir haben Zuwachs bekommen! Die wiener konfektion ist mitsamt ihrer kreativen Chefin in die Westbahnstraße 4 gezogen – vom alten Shop im Siebenten in den… Siebenten. Als Berufs-Neubauerin-aus-Überzeugung kennt Maria Fürnkranz-Fielhauer die Gegend nicht nur wie ihre Westentasche, sondern lässt dieses einmalige Grätzlflair auch in ihre Kollektionen einfließen: Die Kombination aus qualitativ hochwertigen Stoffen und alltagstauglichen Entwürfen spricht Frauen an, die Individualität schätzen und dabei gleichzeitig das Unprätentiöse lieben.
Das Label wiener konfektion wurde 2004 gegründet. Maria Fürnkranz-Fielhauer hält sowohl die künstlerischen wie auch die handwerklichen und unternehmerischen Fäden in der Hand. Sie designt und näht selbst, wodurch jedes der gefertigten Stücke ihre Handschrift trägt. Es scheint fast wie die logische Konsequenz dieses neuen Kapitels (eines insgesamt sehr spannenden Buches), dass sie ihr vormals externes Atelier nun ebenfalls hierher in die Westbahnstraße übersiedelt hat und an Ort und Stelle den Schauraum mit der Werkstatt vereint, um das Gesamtwerk ihrer Arbeit für die Kundinnen noch greifbarer zu machen. In dem Altbauhinterzimmer des Verkaufsraumes mit Fenstern in den Hof entsteht Damenmode mit Charakter und Geschichte: Den Kollektionen liegen dabei in der Regel etwa zehn eigens entworfene Schnitte zu Grunde, die – manchmal leicht variiert und durch unterschiedliche Stoffe individualisiert – einen stilistischen Wiedererkennungswert schaffen. Die Eigenproduktion hält das Angebot von wiener konfektion so flexibel, dass gegebenenfalls auf Kundinnenwünsche eingegangen werden kann, wenn ein Rock doch einmal um zehn Zentimeter länger sein soll, als er gerade an der Stange hängt.
Ein Stück Welt. Ein Stück Geschichte.
Ein besonderes Merkmal, das Maria Fürnkranz-Fielhauers Arbeit ausmacht, ist ihre Passion für Inhalte, Sinn und einmalige Geschichten. So entstehen neben den FS/HW-Kollektionen regelmäßig Kleinserien – mal mit selbst gefärbten Textilien, mal mit Kleidungsupcycling.
Eine dieser Geschichten entstand, als Daniela Mautner-Markhof – Konzeptkünstlerin und enge Vertraute von Annemarie Bayer, die Inhaberin der edlen Boutique Annabelle – einst mit Sitz in der Seilergasse 10, 1010 Wien –, jemanden suchte, der ihr Vermächtnis insofern weitertragen würde, als dass er das noch vorhandene Stofflager im Ganzen übernehmen und die Stoffe verarbeiten würde. Geschenkt – ein Traum für jemanden mit der gestalterischen Phantasie von Maria Fürnkranz-Fielhauer, die sich, als die Wahl auf sie fiel, der Aufgabe hingebungsvoll stellte und das Kunstprojekt Anni und ich um eine Modekollektion erweiterte.
Ihr aktueller Schwerpunkt legt in Sachen Exklusivität noch ein Scheibchen nach: Über eine befreundete, aus Japan stammende Pianistin bekam sie Zugriff auf feine Kimonostoffe sowie Kimonos aus dem reichen Fundus pensionierter Geishas. Die Designerin befasst sich derzeit mit der Übersetzung dieses traditionellen Kleidungsstückes in alltagstaugliche Schnitte und Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Materialien.
Wer bei wiener konfektion kauft, darf sich sicher sein, damit das Fenster zu einer größeren Welt zu öffnen und frischen Wind in den Kleiderkasten zu bringen. Es sind Stücke, die oft eine individuelle Sprache sprechen und doch perfekt mit anderen harmonieren, denn ihre Erschafferin hat neben ihrem ausdrucksstarken Ideenreichtum etwas Geerdetes an sich. Diese Ruhe mündet in einen reduzierten, femininen Stil in meist gedeckten Farben.
wiener konfektion
Westbahnstraße 4 (Ecke Neubaugasse), 1070 Wien
Das „Come in! We are open“-Schild hängt hier von
Montag – Freitag: 12 – 18 Uhr und am
Samstag: 12 – 16 Uhr
www.wiener-konfektion.at
© Fotos:
Titelbild, Beitragsbild 2 & 4 (Shop innen): M. Micoloi
Beitragsbild 5-10 (Kollektion): Pilo Pichler
Beitragsbild 1 (Shop außen) & 3 (Portrait: Maria Fürnkranz-Fielhauer): Veronika Fischer
Make Up von Beitragsbild 5-7 (Kimono-Kollektion): Maske Wien