VOI fesch – mit Voigas zum Erfolg

VOI_Beitragsbild

Die Kunst aus der Werkstatt holen – das macht der Verein für originelle Inklusion, der sein Büro in der Neubaugasse 81 hat, mit voister Überzeugung. Das im September 2015 ins Leben gerufene Projekt hat sich vom Garagen-Start-up zum Unternehmen mit großer Außenwirkung entwickelt, für das der Gründer Helmuth Stöber, seinen Job aufgegeben und sich zielstrebig in ein voi fesches Abenteuer gestürzt hat.

Vor einem Jahr, im März 2017, stand Helmuth Stöber vor der Jury der Puls4-Sendung 2 Minuten 2 Millionen und stellte das Projekt VOI fesch vor: Mode mit Botschaft, die von Menschen mit Behinderung designt wird. Die Künstlerinnen und Künstler haben bei der Kreativarbeit freie Hand und entwerfen mit Begeisterung Motive, die in weiterer Folge als Drucke auf Kleidungsstücken aufgebracht werden. T-Shirts, Tanktops, Hoodies, Babybodies und auch Shopper in Bio-Qualität können im Onlineshop des Vereins zu fairen, moderaten Preisen erstanden werden. Dass die Qualität wirklich top ist, können wir aus der im7ten-Redaktion dank einjähriger Trageerfahrung übrigens bezeugen.

Die verwendeten Sujets werden nicht speziell angefordert. Vielmehr obliegt es den KünstlerInnen, ihre Kreativität voll auszuleben und die Kunstwerke selbst zu benennen. Die Auswahl der Motive erfolgt durch das VOIfesch-Team, das den Zeichnungen hin und wieder einen Slogan zur Seite stellt.

Besonders an dem Projekt ist auch, dass bei jedem Design klar ausgewiesen ist, wer die Künstlerin bzw. der Künstler ist, die/der es erschaffen hat. So wird die Kunst nicht nur aus den Werkstätten der Lebenshilfe Niederösterreich und des ÖHTB, sondern auch vor die Kamera und in die Öffentlichkeit getragen. Zu Recht stolz zeigen sich die KünstlerInnen bei Interviewgelegenheiten oder Fotoshootings, bei denen sie die entstandenen Shirts tragen. „Ich mag schöne Menschen, ihr Aussehen ist mir dabei völlig egal!“, steht neben der Zeichnung „Nacktbild“ von Max Minichmayr. Die Punchline „Neue Wege entstehen beim Gehen“ begleitet das Bild „Kati“ von Katharina Hallbauer und das Motiv „Frosch“ von Christina Hauer, das einen bunten Farbreigen featured, fordert ganz nebenbei noch auf: „Tanz doch mal aus der Reihe!“

Künstler Rene Niedereder mit seinem Motiv „Die Menschen“
Künstler David Cheng

Tipp: Da der Verein bestrebt ist, die Vielfalt der Künstlerinnen mit ihren unterschiedlichsten Stilen aufzuzeigen, werden laufend neue Motive herausgebracht. Ältere Motive laufen folglich auch aus – also rasch das Lieblingsdesign sichern!
„Wenn es nach uns geht, wollen wir gerne jeden Monat ein neues Motiv herausbringen und somit auch möglichst vielen KünstlerInnen die Möglichkeit geben, ihre tollen Kunstwerke zu präsentieren“, sagt Doris Kreindl, die für Unternehmenskommunikation verantwortlich zeichnet. „Erst im Jänner haben wir das Motiv „Kompass“ des neuesten VOIfesch-Künstlers David Cheng veröffentlicht.“

Die gesamten Einnahmen werden übrigens dazu verwendet, einen Beitrag für eine inklusive Gesellschaft zu leisten. „Mit unserem Engagement wollen wir eine Sensibilisierung bewirken, die zu einem natürlicheren und selbstverständlicheren Umgang mit Menschen mit Behinderungen führt und deren Talente und Fähigkeiten in den Mittelpunkt stellt“, transportiert Helmuth Stöber das Mission Statement. Unabhängig davon gehen zehn Prozent der Einnahmen, zum Teil über die mit VOI fesch kooperierenden Werkstätten, an die KünstlerInnen.

Künstler David Cheng mit seinem Motiv „Kompass“

Das 7er-Einmaleins

Wir haben das VOIfesch-Team gefragt, welche 7 Dinge sich seit der Vereinsgründung verändert haben und das haben sie uns verraten:

  1. Seit Mai 2017 gibt es ein Büro mit Verkaufsraum in der Neubaugasse 81. Das ist wohl die gravierendste Änderung. Damit geht einher, dass die früher im Wohnzimmer abgehaltenen monatlichen Teamtreffen mittlerweile im Büro zu weitaus freundlicheren Zeiten stattfinden und unser Lager aus dem privaten Kleiderschrank ins gemeinsame Büro gewandert ist.
  2. Anfangs hatten wir fünf Motive, die wir selbst verpackt, zusammengelegt und verschickt haben. Mittlerweile erfolgt der Versand der bestellten Produkte durch ein Partnerunternehmen, das auf Nachfrage produziert, somit können wir viel mehr Schnitte, Farben und Motive anbieten.
  3. Wir haben nicht nur ehrenamtliche MitarbeiterInnen, sondern auch erste Angestellte.
  4. Durch unsere Teilnahme bei der Start-Up-Show 2 Minuten 2 Millionen hat sich unsere Bekanntheit österreichweit überwältigend erhöht.
  5. Über den Onlineshop bekommen wir Bestellungen aus ganz Österreich und Deutschland.
  6. Wir arbeiten mittlerweile mit zehn KünstlerInnen zusammen.
  7. Wir schaffen es, die eigenen Barrieren im Kopf – soweit im Team vorhanden – zunehmend abzubauen. Über die Begegnungen mit Menschen mit Behinderungen und deren Kunstwerke tragen wir dazu bei, dass in unserer Gesellschaft natürlicher und selbstverständlicher mit dem Thema umgegangen wird.

Ausblick

VOI fesch soll übrigens nicht das einzige Projekt des Vereins bleiben, zukünftig möchte Helmuth Stöber mit seinem Team noch weitere neue Wege beschreiten, um die Inklusion von Menschen mit Behinderung gezielt zu fördern: „Wir wollen, dass Vielfalt als wertvolle Ressource in unserer Gesellschaft erkannt und genutzt wird (…) [und] dass Menschen und ihre Talente, nicht ihre Einschränkungen, gesehen werden. Wir zeigen die Potenziale und Fähigkeiten von Menschen mit Behinderung auf und steigern deren Wahrnehmung in der Öffentlichkeit.“
Aktuell läuft ein Kreativwettbewerb mit öffentlicher Beteiligung, bei dem aus allen Einreichungen fünf Motive gewählt werden, die auf die 50 000 Müsliriegel gedruckt werden, die Heinrich Prokop, Geschäftsführer der Gutschermühle, dem Verein im Rahmen der Sendung 2 Minuten 2 Millionen zur Verfügung stellte. Die GewinnerInnen werden im September gekürt und die Engeriesnacks mittels awareness-steigernder Verteilaktion unter die Leute gebracht.

Augen offen halten

Im April wird VOI am Flohmarkt in der Neubaugasse vertreten sein. Im Laufe des Jahres trifft man den Verein bei verschiedenen Festivals und Messen wie den „4GAMECHANGERS“ (18. – 20. April 2018, Marx Halle Wien), der „WearFair“ (12. – 14. Oktober 2018, Tabakfabrik Linz) oder der „VIECC Vienna Comic Con“ (17. – 18. November 2018, Messe Wien, Halle D) an.

Wer sich in der Zwischenzeit selbst ein Bild machen möchte, ist herzlich eingeladen, im Büro mit Verkaufsraum in der Neubaugasse 81 vorbeizukommen: „Wir freuen uns natürlich, wenn möglichst viele KundInnen vorbeischauen, damit wir ihnen von VOI fesch und dem, was uns motiviert, erzählen können“, lädt das Team ein.

VOI fesch Büro
Neubaugasse 81/2, 1070 Wien
geöffnet: Mittwoch 09:00 – 18:00 Uhr, Donnerstag 09:00 – 19:00 Uhr, Freitag 09:00 – 18:00 Uhr
zusätzlich jeden letzten Samstag im Monat: 10:00 – 17:00 Uhr

Der OnlineShip ist natürlich immer offen.
www.voifesch.com

Zum Nachschauen: Der Pitch von VOI fesch bei 2 Minuten 2 Millionen

 

Künstlerin Patricia Hütter mit ihrem Motiv „Bunte Welt“

 

Fotos: bereitgestellt

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