Der Frühling kommt. Schön langsam spürt man ihn… wie er darauf wartet, Neues hervorzubringen und mit frischem Wind so manches aufzuwirbeln. Wie passend also, dass ich genau jetzt die Gelegenheit habe, bei Vega Nova in der Westbahnstraße 12 vorbeizuschauen, denn der Name Vega Nova steht als Wortspiel für die neuen Wege, die es zu beschreiten gilt, und mit der Unternehmensphilosophie auch für einen bewussteren Lebensstil, in dem nachhaltig hergestellte und vor allem langlebige Produkte einen hohen Stellenwert bekommen.
Ein paar Fakten
Die Vega–Nova-Gruppe ist der Zusammenschluss unabhängiger Kaufleute mit großem gemeinsamen Nenner: Hochwertige, regional und fair produzierte Waren – ein Spezialist für Lederschuhe, bequemes und ergonomisches Sitzen, gesunden Schlaf und manuell gefertigte Qualitätsmöbel aus Massivholz. Was nach außen wie ein Franchise-Unternehmen anmutet, ist für die einzelnen Unternehmer ein mutiger Schritt, denn finanziell ist man absolut unabhängig voneinander – im Einkauf wie im Verkauf, im Risiko wie im Gewinn. Über den gemeinsamen Markenauftritt sowie ein möglichst deckungsgleiches Sortiment aller Filialen wird bei den halbjährlichen Treffen der Vega–Nova-Händler gemeinsam abgestimmt und gefachsimpelt. Gründer von Vega Nova ist der Steyrer Erich Schlagitweit, dem es ein Anliegen war und ist, die Vega–Nova-Philosophie flächendeckend anzubieten – dreimal in Wien, desweiteren in Linz, Steyr, Salzburg, Innsbruck, Graz, Fernitz und Klagenfurt ist das Unternehmen vertreten.
Die Vega Novas in der Westbahnstraße
Im Jahr 1997 stieg Gerhard Pogats in das Unternehmen ein und führt seither die Niederlassung in Wien Margareten. Die Identifikation mit dem Vega–Nova-Spirit fiel ihm leicht, da er selbst schon seit jeher Wert auf Qualität legte und mit genau dieser authentischen Haltung stellte er den Betrieb auf so stabile Beine, dass er im Jahr 2008 einen zweiten Standort in der Westbahnstraße am Neubau eröffnen konnte. Die Sterne* standen günstig: Gerhard Pogats‘ Tochter Lena Karner, die sich nach der Matura in anderen Betrieben und Branchen ihre Sporen verdient hatte, war zu dem Zeitpunkt bereit für eine neue Herausforderung und übernahm die Leitung der Westbahnstraße.
*„Vega“ kommt im Übrigen vom gleichnamigen Stern – meist Wega geschrieben –, der einer der hellsten Sterne am Nachthimmel ist und nicht – wie man missverständlicher Weise akustisch wahrnehmen könnte – vom Wort „vegan“(ova).
Das Vater-Tochter-Duo managed die beiden Stores Seite an Seite, unterstützt von Lena Karners Mann Martin und einer Handvoll Mitarbeiterinnen – Doris, die alle KundInnen in die Kunst des Schuhputzens einführt, Anni, die aus der Filiale in Linz zu ihnen stieß, Martina, die als Springerin in den Filialen eingesetzt wird und Margit, die trotz Pensionierung gelegentlich aushilft. Wie Sie sehen, ist der einzelne Mensch hier wichtig, nicht viele Unternehmer stellen ihre Mitarbeiter bei Interviews so in den Vordergrund.
Dass der Mensch und seine Bedürfnisse zählen, manifestiert sich auch in den serviceorientierten Lieferzeiten von Vega Nova. Die Auslieferung von Betten, Matratzen, Sofas und Co. wird den KundInnenwünschen entsprechend auf eine Stunde eingegrenzt.
Das Spektrum der Vega–Nova-Fans ist breit gefächert: Von jungen Studenten bis hin zum finanziell unbeschwerteren Publikum – verbunden durch ein Hingezogensein zur Qualität, zum bewussteren Leben. Kurz: Menschen, die sich informieren und wissen, worauf sie Wert legen. In der Filiale im 7. Bezirk findet man hochwertige Damen- und Herrenschuhe aus Leder, Sofas und Sessel, ein kleines Taschensortiment sowie Produkte aus der Vega Nova zugehörigen Wollwerkstatt. Selbige hat sich vor genau 35 Jahren dem ökologisch wertvollen Rohstoff Schafwolle verschrieben, der bis dahin in Österreich vorwiegend als Nebenprodukt anfiel und wegen zu geringer Menge oftmals entsorgt wurde.
Bernhard Calice, Gründer der Wollwerkstatt, etablierte ein System, bei dem die Bauern ihre Wolle zu Sammelstellen bringen. Die Wolle wird verarbeitet und nach dem Verkauf der fertigen Produkte (Bettwaren, Gymnastikmatten, Teppiche, Hauspatschen etc.) wird den Schafbauern ein fairer Preis ausbezahlt. Seit der Verabschiedung von Bernhard Calice in den Ruhestand führt Vega–Nova-Gründer Erich Schlagitweit die Wollwerkstatt weiter.
Lena Karner und ich sitzen im lichtdurchfluteten Schauraum von Vega Nova 7 auf einem großen Familiensofa namens Lazlo, während sie mich mit ihrer natürlichen und bodenständigen Art in ihre Welt hineinholt. Ihr Plädoyer für Lederschuhe ist authentisch – bekommt er Pflege und nach dem Tragen auch ausreichend Zeit zu trocknen, hält er viele Jahre lang und ist das Investment von rund 100 Euro aufwärts wert. Aber – und das gefällt mir so besonders – von Betriebsblindheit oder Tunnelblick keine Spur: Nachhaltigkeit ist kein mahnender Fingerzeig, sondern ein Angebot, das man gemäß dem eigenen Budget, und den persönlichen Prioritäten entsprechend, in verschiedenen Produktkategorien für sich in Anspruch nehmen kann – ob bei Möbeln und Schuhen oder abseits des Vega–Nova-Angebots bei Lebensmitteln oder Kleidung.
Der Frühling kommt. Er wartet darauf, Neues hervorzubringen, das Leben in Bewegung zu halten. Wenn Sie es auch spüren, dann halte ich das für den perfekten Moment, um sich mit Vega Nova vertraut zu machen.
Vega Nova
Westbahnstraße 12, 1070 Wien
Montag – Freitag: 10 – 18 Uhr
Samstag: 10 – 14 Uhr
www.veganova.at
Gut zu wissen: Keine Betten. Keine Kinderschuhe – aber extrem herzige und coole Lederpatschen.
© Fotos: Veronika Fischer