Stoff zum Nachdenken

Seit 2011 gibt es den Stoffsalon nun schon. Betritt man den kleinen Laden, fallen einem sofort die Farben und die Muster auf. Der richtige Stoff ist das A und O eines jeden Nähprojekts. Umso wichtiger, dass man sich Zeit nimmt, um ihn auszusuchen. Im Stoffsalon werdet ihr immer gut beraten.

Der Trend zum Selbernähen hält schon länger an. In den letzten Jahren kam noch verstärkt das Thema Möbelbezug und Interieurdesign dazu.

Viele Kund*innen setzen auf Nachhaltigkeit und anstatt sich zum Beispiel einen neuen Stuhl zu kaufen, beziehen sie die alten mit neuen Stoffen.

Die Zeit – Das Handwerken

Ich denke, dass es mehrere Gründe gibt, warum dieser Trend sich in unserer heutigen Zeit durchsetzt. Der Vorteil vom Nähen ist, dass es relativ schnell geht.

Etwas mit den Händen schaffen ist eine große Motivation. Gleichzeitig ist es irrsinnig entspannend, man konzentriert sich und vergisst alles andere um sich herum. Es ist wie eine Therapie.

Foto: ©Michaela Krauss-Boneau
Alex und Kati im Stoffsalon. Foto: ©Michaela Krauss-Boneau

Bewusstseinsveränderung

Ein anderer Punkt ist, dass Konfektionsware verstärkt abgelehnt wird. Egal in welches Land man in Europa reist, überall gibt es dieselben großen Modeketten. Wir wissen, dass unsere Kund*innen das nicht mehr wollen. Es ist fad, der Hunderttausendste mit derselben Hose zu sein. Wer selbst Hand anlegt, frönt seiner Kreativität und schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe.

Im Moment findet ein großes Umdenken statt: der Konsument interessiert sich für die Arbeitsbedingungen in der Textilbranche.

Kund:innen, die meine Nähkurse im Nähkollektiv besuchen, sehen, wie aufwändig es ist, einfache Sachen zu machen, genauer gesagt, wie viel Arbeit hinter ein paar Nähten steckt. Dann überlegen sie: ein T-Shirt, das in sechs Stunden entsteht wird in den Geschäften für unter 10 € angeboten. Irgendetwas stimmt da nicht und irgendwer verliert in diesem Spiel.

Schnittmuster für jedes Nählevel

Alexandra Rath führt ihre selbstgenähten Kleider aus Stoffen aus dem Stoffsalon aus. Foto: ©Stoffsalon
Wenn sie im Stoffsalon sind, tragen sie immer etwas Selbstgenähtes. Foto: ©Stoffsalon

Der Trend zum Selbernähen steigt auch durch einfachere Schnittmuster. Die klassischen Burda-Schnitte sind von der Anleitung oft sehr komplex gestaltet.

In den letzten Jahren haben sich neben Burda sehr viele kleine Schnittmusterlabel etabliert, die sowohl sehr einfache als auch sehr raffinierte Schnitte anbieten. So haben wir für jedes Nählevel den passenden Schnitt.

Also, man muss kein Schneidermeister sein, um ein Kleidungsstück zu nähen. Ein einfacher Schnitt mit einem schönen Stoff sorgt für den nötigen Wow! Effekt.

Ein wunderschöner Aspekt unserer Arbeit ist, dass wir tolles Feedback von unseren Kund*innen bekommen. Egal ob Kund*innen zum ersten oder zum zig-sten Mal herein kommen, viele staunen und sagen: „Oh, Ihr habt so schöne Stoffe und so eine tolle Auswahl!“, das beflügelt und motiviert uns!

Zum Schluss

Hinter dem Hobby Nähen steckt mehr, als man denkt. Der Stolz und die Zufriedenheit, die man verspürt, wenn man etwas Selbstgenähtes trägt, ist nur ein Aspekt von vielen. Wichtig ist, dass Nähen Spaß macht und Freude bereitet!

Stoffsalon
Westbahnstraße 38, 1070 Wien
www.stoffsalon.at

Text: Alexandra Rath, Stoffsalon

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