Die ersten Fragen kommen gegen Oktober auf: „Hey, noch zwei Monate. Was machen wir eigentlich zu Silvester?“ Es folgen eher vage Antworten, ein beiläufiges Achselzucken oder der Verweis auf irgendwen, der wahrscheinlich eine Party schmeißt. Anfang Dezember wird das Thema eventuell nochmal angeschnitten, aber es gilt, Geschenke aufzutreiben und allgemein muss vor den Feiertagen noch so viel erledigt werden, dass fürs Pläneschmieden im Moment keine Zeit ist. Spätestens sobald der Körper die Weihnachtsvöllerei verkraftet hat und wieder mehr gedacht als gekaut wird, legt sich die eilends näher rückende Silvesternacht gleich dem Schatten eines nicht erledigten Berges an Hausaufgaben über das vorab freudig gestimmte Gemüt. „Also was jetzt? Silvester war letztes Jahr ganz okay, aber da geht noch mehr. Wir dürfen nur nicht wieder irgendwo landen.“ Ja, was jetzt? Bald ist der 31. und du weißt noch immer nicht, was du machst? Welch Schmach, immerhin ist Silvester ja der wichtigste Abend im Jahr.
Die Blase platzt wie ein Feuerwerkskörper
Bitte versteht mich nicht falsch, ich mag Silvester. Mir widerstrebt lediglich die alljährlich wiederkehrende Erwartungsblase, die der 31. mit sich bringt. Dafür kann Silvester aber nichts, das ist ein gesellschaftliches Problem. Man darf sich einfach nicht von den Horden Bacardi-Tattoo tragender Partybros, für die das feuchtfröhliche Feiern des Jahreswechsels sakrale Charakterzüge annimmt, anstecken lassen. Letztendlich ist Silvester nämlich ein ganz normaler Abend, der im kleinen Kreis auf der Couch, im Club, umgeben von ekstatisch tanzenden Fremden oder alleine im Bett verbracht werden kann. Jedem das Seine. All jenen, die noch keine Ahnung haben, wo und ob sie feiern sollen, sei also freundschaftlich beruhigend auf die Schulter geklopft. Halb so wild, man sollte nicht öffentlich denunziert werden, weil man nicht schon im Juni Silvesterpläne hat. Wir haben für euch herausgefunden, was in Neubau an manchen Orten so abgeht.
„Silvesta Fiesta“ im Toma tu Tiempo
In Neubaus Lieblingstapasbar kann man heuer die freudige Neujahrsumarmung zweier Kulturen genießen, wenn der Donauwalzer auf die berühmte spanische Glücksweintraube trifft. Für das leibliche Wohl der Partygäste wird mit authentischen Delikatessen, köstlichen Süßspeisen und Flying Tapas gesorgt. Tickets kosten 44 Euro und sollten alsbald gebucht werden, um noch einen Platz zu erhalten.
Drum’N’Bass, Reggae und Dancehall in der Camera
Auferstanden von den Toten entzückt der Camera Club mit einem rhythmisch anspruchsvollen Silvesterprogramm für Jung und nicht ganz so Alt. Die Kultlocation hat sich um ein hochwertiges Lineup gekümmert und ist sicherlich ein guter Anlaufpunkt für alle, die lieber tanzend ins neue Jahr starten. Den tatsächlichen Jahreswechsel kann man hier allerdings nicht feiern, da die Camera erst um 00:10 ihre Pforten öffnet.
Zu Gast im Fleming’s
Fleming’s Conference Hotel lädt zum geselligen Zelebrieren und tischt dem Anlass entsprechend auf. Für 59 Euro pro Person kann man an der Fete im Fleming’s teilnehmen und sich am üppigen Buffet laben. Schließlich wird erst 2018 wieder gefastet.
Galadinner im Arcotel Wimberger
Etwas nobler geht es am 31. im Arcotel Wimberger am Neubaugürtel 34 – 36 zu. Das Eventhotel läutet 2018 feierlich mit Austernbuffet, Schampus und Co ein. Das Feuerwerk kann durch das Dachfenster des Veranstaltungssaales beobachtet werden. Der Spaß kostet allerdings 169 Euro. Egal, ab dem 1.1. wird dann wieder gespart.
Mafia Feeling mit Blick über Wien im 25hrs
Das 25hrs im Museumsquartier bietet mit seiner ausladenden Dachterrasse und seinem hippen Publikum die perfekten Voraussetzungen für eine gelungene Silvesterfeier. Die Bar besteht auf authentischen Sizilianerlook. Wer hier rutschen will, hat also noch genug Zeit, um sich den Familienfehden der Corleones zu widmen und nebenbei den ein oder anderen Kleidungstipp von Al Pacino und Co abzustauben.
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