Der Wind bläst eifrig durch die Gassen und der Regen prasselt gegen das Fenster, da locken Bett und Couch wie selten zuvor. In Kombination mit einer Tasse Tee, einer funktionierenden Heizung und der digitalisierten Version des beruhigend knisternden Kaminfeuers, wird die Entscheidung zumeist endgültig. Rausgehen? Eher nicht. Dabei hat der Siebte an verregneten und kalten Tagen so viel zu bieten. Wir präsentieren den ultimativen Schlechtwetter-Guide.
Abenteuerliches aus dem siebten Bezirk
Kontrast macht das Leben spannend, also runter von der Couch und rein ins Abenteuer. Im „Vrei“ kann der Nervenkitzel beliebigste Formen annehmen. Die Virtual-Reality-Bar bietet die neuesten Trends der Spieleentwicklung zum Test an. Von der Roboterwerkstatt bis zum Jedi-Training ist alles dabei, was das Science-Fiction Herz am Schlagen hält. Wem die analoge Welt dann doch sympathischer ist, dem sei ein Besuch des Bogensportkellers in der Westbahnstraße Nummer 60 geraten. Die Halle kann allerdings nur als Mitglied des zugehörigen Vereins oder im Rahmen eines Kurses des BSV-Schönbrunn genutzt werden.
Kunst und Kreation
Neubau gilt als Heimat der Kreativität, des Freidenkertums und der Vielfalt. Dieser Mut zu Neuem zeigt sich in den zahllosen künstlerischen Projekten, die hier angesiedelt sind. Weg vom Fernseher, nein zum Populärmedium und ab in die Kunstgalerie. Die „Urban Space Gallery“ in der Halbgasse Nummer 18 gilt als Sammelpunkt für Kenner und Genießer von Street Art, die ausgestellten Werke können auch gekauft werden. Eine Alternative bietet das Kunstforum „ZS art“ in der Westbahnstraße 27. Hier kann postmoderne und zeitgenössische Malerei, Bildhauerei und Fotografie bestaunt werden. Um das Lichtbild in allen erdenklichen Auslegungen dreht es sich auch in der Fotogalerie „Westlicht“. Seit 15 Jahren begeistert das Etablissement mit abwechslungsreichen Ausstellungen und ausdrucksstarken Motiven.
Kinderprogramm bei Schlechtwetter
Den Jüngsten unter uns fällt es oft am schwersten, einfach mal zuhause zu bleiben, da trifft es sich gut, dass es Institutionen wie die „Kichererbse“ in der Bandgasse 10 gibt. Von 9 bis 19 Uhr können Kinder hier umhertollen und die diversen Spielgeräte in den Räumlichkeiten nutzen. Außerdem bietet sich an Regentagen ein Besuch des „Theaters der Jugend“ in der Neubaugasse 38 an. Mit beinahe 47000 Abonnentinnen gilt das Veranstaltungshaus als das größte Theater für Kinder und Jugendliche in Europa und sorgt mit einem vielfältigen Programm für Spannung und Abwechslung. Bei Interesse besteht die Möglichkeit, hinter die Kulissen zu blicken, die Maske zu erkunden und eventuell eines Tages selbst auf der großen Bühne zu stehen.
Kultur und Erholung
Auch die Älteren kommen kulturell gesehen nicht zu kurz. Das „Theater Spielraum“ in der Kaiserstraße 46 widmet sich der Aufführung gesellschaftspolitischer Stücke und stellt eine angenehme Alternative abseits vom Mainstream dar. Der Kulturbetrieb ist in den ehemaligen Räumen des ältesten, durchgehend bespielten Kinos der Welt untergebracht, Grund genug für einen Besuch. Natürlich ist es am allerschönsten, wenn es draußen kalt und drinnen wohlig warm ist. Falls die heimische Decke nicht genügt, kann der Wellness-Bereich des Hermannbads für die nötige Entspannung sorgen. Das Angebot der Erholungsoase inkludiert ein Dampfbad, Massage und diverse Saunavariationen.
Fazit: Keine Angst vor Sturm und Regen, der siebte Bezirk ist gewappnet. Gegen chronisches vorwinterliches Stubenhocken hilft der obigen Indoorguide. Ein Hoch der Unternehmungslust, Couch und Bett laufen schon nicht davon.
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