Die Westbahnstraße aus der Froschperspektive.
Und das Weltgeschehen.
Ein Tagebuch – Format
10. April 2013: Gerüst am Haus neben dem scheußlichen Neubau wird aufgestellt. Ist denkmalgeschützt, war Jahre lang bis auf 1 Wohnung leer – der Kampf für den Erhalt galt leider nicht fürs Grundstück nebenan, dort fahren die Lastwagen. 2 Ringe fielen in den Müllcontainerhof, ein großgewachsener englisch sprechender Mann hat sie sich wieder geholt. Erstmals sitzen heute Leute im Freien zum Essen.
Ausländer verlassen Seoul trotz Warnung aus Nordkorea nicht. G7 und Russland verhandeln in
London.
9. April 2013: Zwei Männer, am Dach gegenüber, säubern die Dachrinne. Aushub, beim ehemals weißen Haus, wo ein furchtbares Haus hingebaut wird. Etwas wärmer. Dieser Grazer Galerist, dünn, mit grauem Oberlippenbärtchen, zeigte aus dem Kofferraum Peter Cöln eine Mappe mit Beuys- Werken.
Kenyatta, Sohn des Staatsgründers, ist Präsident von Kenia geworden. Serbischer Kriegsveteran
erschoss 13 Familienangehörige in einem kleinen Dorf mit der Pistole. Kerry in Israel. Nordkorea rät
Ausländern in Südkorea wegen Sicherheitsgründen auszureisen.
8. April 2013: Morgensonne in der Westbahnstraße, blendet herrlich.
Maggie Thatcher an Gehirnschlag gestorben. Putin von Fernen als Diktator angeschrien in Deutschland. Luxemburg lockert Bankgeheimnis. Portugals Regierung in Bedrängnis 150.000 wanderten aus! Pablo Neruda exhuminiert, Chauffeur weint, Giftspritze. Autobombe in Damaskus.
7. April 2013: Wieder kein Parkplatz zu finden, nachdem ich M. um dreiviertel 10 in die Arbeit gefahren habe. H. und I. unten am Gehsteig, er schaut ganz finster drein.
Merkel und Putin in Hannover. Tammam Salam, neuer Permier im Libanon? Südkorea verwendet Drohnen der Fa. Schiebel zur Aufklärung in Nordkorea.
6. April 2013: Kein Parkplatz.
Frist für Belgrad wegen Nordkosovo, Atomgespräche mit Iran in Almaty, keine Lösungen.
5. April 2013: Russkaja, der Bandleader wohnt im Haus, wo auch H. wohnt, nebenan, waren heute um 9 am Morgen im MOMA deutsches Fernsehen.
Hauseinsturz in Indien, 40 Tote. Gunther Sachs wird obenauf angeführt, bei dieser Steuerhinterziehung, 1 Ehepaar hat sich erhängt, der Bruder der Frau im Meer ertränkt, 500 Personen haben sich in Italien umgebracht, seit Wirtschaftskrise.
4. April 2013: Vom Dach tropft der letzte! Schnee. Baustellen bei Schosch vorne ums Eck.
Diskette mit Steuerhinterziehern an Parteien überspielt. Jeróme Cahuzac, Ex Minister, Paris, gab nach 3x leugnen auch Schwarzgeldkonten im Ausland zu. Kaesong, Nordkorea, immer noch gesperrt.
Franz Blaas verfolgte ein Jahr lang das Geschehen auf der Westbahnstraße und das der großen, weiten Welt. Seine Eindrücke des Jahres 2013 werden nun hier veröffentlicht. Wie es dazu kam, lest ihr hier: https://www.im7ten.com/franz-blaas-a-sign-for-the-city/
Texterklärung zum Tagebuch: Wien – Schriftfarbe grau, Weltgeschehen – Schriftfarbe lila