Kunstbücher sind meistens unpraktisch: großformatig, schwer und in ihrer Wirkung pathetisch. Hin und wieder nimmt man/frau sie zu Hand, schmökert darin, lässt sich eventuell in seinem kreativen Output beeinflussen und stellt sie dann zurück ins Regal. Irgendwann wandern diese Bücher in die zweite Reihe, wo sie verstauben – sozial denkende Menschen lassen es nicht soweit kommen, sondern tragen sie großzügig zum öffentlichen Bücherschrank zur freien Entnahme.
Kochbücher können zu einem wöchentlichen oder gar täglichen Begleiter werden. Sie sind auch dann weiter in Verwendung, wenn manche Seiten Fettflecken abbekommen, einreißen und mit Eselsohren versehen werden. Diese Patina ist dann sogar ein Zeugnis von Nützlichkeit.
Warum nicht Kunst in das tägliche Leben einfließen lassen? Ein Kunst-Kochbuch soll nun Vorteile beider Ansätze vereinen, einen formalen künstlerischen Anspruch erfüllen und doch bodenständig beim Durchblättern sein – sozusagen ein täglicher Ratgeber für Leib und Seele.
Die Illustrationen stammen von Anthony Clair Wagner, er wohnt in Wien Neubau und hat daher auch seine fotografischen Streifzüge im Bezirk unternommen. Er beschäftigt sich mit der Genderthematik, er lässt Grenzen verschwimmen und schafft mit diesem Ansatz interessante Kombinationen und eventuell auch neue Sichtweisen.
Ursula Weißbacher (von Beruf Steinbildhauerin) kocht gerne und hat die veganen Rezepte beigesteuert, es waren ursprünglich weitaus mehr, wir haben sie auf 60 Stück reduziert (quasi eingekocht). Die Prämisse war hier, dass die Zutaten möglichst einfach zu besorgen sind und man keine Fernreisen unternehmen muss, um die Speisen herzustellen. Auch wurde auf diverse Fleisch-Ersatzmittel verzichtet, da Vegan nun mal kein Fleisch-Ersatz Programm ist, sondern als eigenständiges Ernährungskonzept steht (-ja so sehen wir das).
Viel Spaß und guten Appetit wünscht
Thomas Kreuz
WauWau Pfeffermühlen