Blauer Himmel, Rindenmulch, Sandkastenfreund*innen, eine Hosentasche voll Flora und eine Hand voll Fauna – Neubau wie bist du schön!
Hand aufs grüne Herz: Wir leben in einer Großstadt – der lebenswertesten der Welt wohlgemerkt – „green“ sind da vor allem die Smoothies, die E-Bikes, Hybrid-Autos und der Stadtrand. Nicht ganz! Denn auf vielen, oft gut versteckten Plätzen wird der Großstadtrummel unerwartet vom erfrischenden Grün von Hecken und Bäumen, dem Lachen und Toben spielender Kinder sowie der Sonnenschein-Genuss-Idylle freiluftliebender Individuen aufgelockert.
ErGRÜNdung des Beserlparks
Das Wort „Beserlpark“ zählt zu den ur-typischen Wiener Begriffen. Gemeint war damit ursprünglich insbesondere der 1860 angelegte Park am Franz-Josefs-Kai, den die WienerInnen auf Grund seiner dürftigen Bepflanzung spöttisch als „Beserlpark“ bezeichneten. Heute meint man damit vor allem kleine, städtische Parks, deren Größe nicht über die Fläche eines Häuserblocks hinausgehen und meist von Gebäuden umzingelt sind. Wenn man es recht bedenkt: Zwei Drittel der Parks am Neubau sind solche Beserlparks. Ob sich das Wort „Beserl“ nun auf die kleinen Sträucher und dünnstämmigen Bäumchen oder aber auf die Tatsache bezieht, dass man jene Parks mit einem Besen auffegen könnte, sei dahingestellt. So oder so: Wir lieben Grün!
Das Juwel am Neubau | Josef-Strauß-Park
Kaiserstraße 102-104, ca. 7.800 m²
Der Josef-Strauß-Park liegt innenhofartig und schattig im sonst so dicht verbauten 7. Bezirk. Er bietet mit zwei Spielplätzen, einem Ballkäfig und Tischtennis ein vielfältiges Spiel- und Sportangebot für Kinder und Jugendliche sowie beschauliche Sitzplätze und eine Grün(ruhe)fläche.
King Size Green | Weghuberpark
Lerchenfelder Straße/Museumstraße, ca. 10.800 m²
Ursprünglich befand sich dieser Park in privatem Besitz, wurde aber im Jahr 1865 von der Stadt Wien übernommen und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Der Weghuberpark, wie Kinder des 21. Jahrhunderts ihn heute kennen, wurde 2005 nach gänzlicher Neugestaltung wiedereröffnet und bietet auf für städtische Dimensionen gigantischen 10.800 Quadratmetern große Grünflächen, bepflanzte Ruheoasen, einen Springbrunnen, einen Spielplatz plus Ballkäfig und viel Platz, um sich wie ein Kind zu fühlen und das Grün hinter den eigenen Ohren wiederzuentdecken.
Update von September 2019: Anfang September 2019 wurde im Weghuberpark der erste Inklusionsspielplatz am Neubau eröffnet. Errichtet wurden ein großes rollstuhlgerechtes Karussell, ein unterfahrbarer Sandspieltisch und Spielstationen zum optischen und akustischen Erleben der Sinne. Damit hat der Bezirk einen der in Wien noch raren barrierefreien Spielplätze, der mit der U2 (Station Volkstheater) gut zu erreichen ist und hoffentlich auch Kinder aus anderen Bezirken viel Spaß im Freien bringt.
Im Sommer ein Genuss | Karl-Farkas-Park
Burggasse 78-80, ca. 1.700 m²
Baulückenpark – so nennt sich das, wenn ein noch oder wieder freies Gebiet in einen Park umgestaltet wird. Sehr zur Freude der Anrainer gibt es somit an sonst sehr städtischer Stelle eine Grünfläche mit Spielplatz, Kombiklettergerüst, Ballkäfig und – sehr urban – wuchtigen Graffities an der linken Hausmauer.
Sag niemals Winzling zu ihm | Gutenbergpark
Gutenberggasse 18-22, ca. 350 m²
Er ist selbst nicht gerade von stattlicher Größe, das muss er aber auch nicht sein, immerhin spielen hier vor allem Kinder unter 1 Meter Dreißig gerne, beispielsweise auf der Rutsche. Einen Brunnen gibt es auch – Sand und Pritschelmöglichkeit … Herz, was willst du mehr?
Kinderfreundlich | Siebensternpark
Siebensterngasse 36, ca. 1.200 m²
Der 2011 neugestaltete Siebensternpark ist besonders auf Wünsche der Anrainerinnen und Anrainer angepasst und bietet mit Spielplatz, großer Kletteranlage, Sandspielbereich mit Wasser, Tischtennis und Basketballkorb einen wunderbaren Ort, um Stadtkinder mal gründlich auszulüften.
Klein, aber mit Naturdenkmal | Vally-Wieselthier-Park
Stiftgasse 14
Groß ist der Vally-Wieselthier-Park wahrlich nicht, aber ein schattiges Plätzchen unter einem der alten Bäume bietet er allemal. Eine Sandkiste zum Sandkuchenbacken gibt es auch. Außerdem findet man hier das Naturdenkmal mit der Nummer 820. Der Kugeltrompetenbaum ist eines von sechs Naturdenkmälern, die man in 1070 Wien findet.
Ideal angebunden | Urban-Loritz-Park
Urban-Loritz-Platz, ca. 3.200 m²
Wenn man die Augen schließt und die Phantasie ein bisschen bemüht, könnte man meinen, dass am Gürtel nicht die Autos vorbei-, sondern die Wellen rauschen. Der Kinderspielplatz ist eingezäunt – kindliches Flüchten gibt’s nicht –, liegt teils im Schatten, Sträucher bieten halbhohen Sichtschutz auf den Gürtel… was will man mehr? Da die schön begrünte Parkanlage ausreichend Sitzbankerl bietet, ist es ein wunderbarer Ort, um außer-bezirkliche Freunde direkt an der U6-Strecke auf einen gemeinsamen Spielplatzbesuch zu treffen.
Wohnzimmer im Freien | Andreaspark
Andreasgasse/Richtergasse, ca. 2.500 m²
„Ein Wohnzimmer unter freiem Himmel“ – das hatte die Gartenarchitektin Cordula Loidl-Reisch im Sinn, als sie den Andreaspark plante. Der Park wurde in zwei Etappen (1994 und 1998) errichtet und ist in drei Ebenen eingeteilt: das Salettl als „Wohn- und Esszimmer“, die mittlere Ebene mit Spielplatz sowie den Hügel. Grünruheflächen und Spielplatz mit Klettergerüst, Wippe, Rutsche und Sandkiste. Treffpunkt auch für Freerunner und Parkour-Begeisterte.
Perfekt für junges Gemüse | Dorothea-Neff-Park
Seidengasse/Bandgasse, ca. 900 m²
Der Dorothea-Neff-Park passt dank seiner überschaubaren Größe haargenau in die Kategorie „Beserlpark“. Eine „Deluxe Version“ möchte man allerdings ergänzen. Er taucht in der Seidengasse Ecke Bandgasse plötzlich im dicht verbauten Teil des 7. Bezirks auf und bietet insbesondere für kleinere Neubauerinnen und Neubauer den idealen Rahmen, um Sandkastenfreundschaften zu schließen.
Nur für echte Grünschnäbel | Emil-Maurer-Park
Neubaugürtel, ca. 8.000 m²
Die zweitgrößte Erholungs-, Grün- und Sportfläche des siebenten Bezirkes ist die Mittelzone des Neubaugürtels zwischen Urban-Loritz-Platz und Europaplatz. Wie auch der vorbeifließende Verkehr, folgt auch die Parkanlage optisch einem Fluss, der sich in Ruhe- und Bewegungszonen mit Spiel- und Trendsportgeräten sowie einen Platz mit Skate-Elementen unterteilt. Multifunktionale Sitzelemente laden ein, ein bisschen „abzuhängen“, ohne für unkonventionelles Sitzen (mit den Füßen auf der Sitzfläche) gerügt zu werden. Geschwungene Wege und unterschiedlich gestaltete Vegetationsinseln schaffen optische Reize. Im Mittelteil wurde ein Trampolinparcours und eine Netzkletteranlage mit Hängematten realisiert, den sich insbesondere die an der Planung beteiligten Mädchen wünschten.
Fotos: Veronika Fischer