„Un jour en France“ heißt ein neues Geschäft in der Westbahnstraße, in dem der Frankreich affine Feinschmecker durchaus einen ganzen Tag verbringen könnte. Es gibt dort natürlich Champagner, Wein und sonstige französische Spirituosen – Voraussetzung für ein gediegenes französisches Mahl. Beim Vorbeigehen konnte ich allerdings auch einige Auswahl an Honig, Marmeladen, Senf und sonstige eingedoste Leckereien in den Regalen des Geschäfts erkennen.
Nun bin ich – hiermit gestehe ich – ein Fan der wahrscheinlich bekanntesten Sardinen Spezialität: der Nuri-Dosen -Sardinen. Diese Marke kommt allerdings aus Portugal und wie ich jüngst in den Medien lesen konnte, ist bis März dieses Jahres in Portugal und Spanien ein Sardinenfangverbot erlassen worden. Pech für Nuri, denn diese Firma ist bekannt dafür – und das schmeckt man auch- dass sie ihre Sardinen fangfrisch verarbeitet, und nicht tiefgekühlt auf Lager legt.
So lange kann und möchte ich nun nicht warten, Entzugserscheinungen könnten auftreten. Meine Schwägerin Barbara, die Köchin, teilte mir nun mit, dass eigentlich die besseren Dosensardinen die Französischen wären…et voilà die finde ich beim französischen Spezialitätengeschäft ums Eck.
Nichts wie hin und siehe da, es gibt eine kleine, aber feine Auswahl an Dosensardinen. Bei zwei Variationen kann ich dann nicht widerstehen und schon sind sie in der Einkaufstasche, dazu ein guter Rotwein (Cotes du Rhone – Marrenon Orca – 2011) und der Abend könnte gerettet sein.
Genauso ist es dann auch – am Abend wird der Rotwein eine Stunde gelüftet, und wie Eigentümer David Schuster gemeint hatte, ist der Wein in einem ausgezeichnetem Preis-Leistungsverhältnis: angenehmer, voller, fruchtiger Rotweingeschmack auf der Zunge, um 15.-Euro.
Die Sardinen entpuppen sich als feine, milde Leckereien. Einerseits mit frischen Pfefferoni eingelegt (La belle-Illoise – Sardinen mit 2 Chilisorten), nicht sonderlich scharf, eher pikant, andererseits in Olivenöl und Zitrone(La belle-Illoise – Sardinen Citron). Die Fische selber haben eine stattliche Größe (soweit sie in so einer Dose Platz haben), sind geschmacklich rund und schön mürbe. Das Öl, in dem die Sardinen schwimmen, zeigt gute Qualität und eignet sich dann perfekt zum Auftunken mit Weißbrot, mit frisch gemahlenem Malabar-Pfeffer, versteht sich.
Alles in Allem: Suchtfaktor hoch.
David Schuster bietet für Interessierte auch Verkostungen an, da kann man dann einen schönen Überblick auf die verschiedenen Warengruppen bekommen, ohne vorher eine Bank plündern zu müssen. Die nächste Verkostung ist allerdings zum Thema Marmelade (20-25 verschiedene Sorten),
Anmeldung über die Webseite: http://www.unjourenfrance.at/ oder persönlich im Geschäft.