Franke Leuchten – seit über 30 Jahren
Was sind denn eigentlich – anhand des Wiener Traditionsunternehmens Franke Leuchten beleuchtet – die Vor- und Nachteile eines Familienunternehmens?
Das Licht geht an
1980 gründet Othmar Franke mit seiner Frau Ingrid ein eigenes Unternehmen: im ersten Franke Leuchten Studio in der Spitalgasse gehen die Lichter an.
2000 ist es soweit – Franke Leuchten übersiedelt in die Westbahnstraße Nr. 5 im 7ten. Dank der Weiterentwicklung des Produktsortiments wird auf schnellstem Wege Furore gemacht. Sowohl die sukzessive Umgestaltung des Verkaufsraumes als auch die Neuentwicklung des Logos tun ihr Übriges – die älteste Tochter Katharina Franke meistert den Sprung in ein erfolgreiches und gewinnbringendes Unternehmertum mit Bravour.
Lichtgestalten
Wenn es um die Vorbereitung für die Buchhaltung, das Controlling, das Mahnen und die Ablage geht, dann ist die Mutter Ingrid Franke mit ihrer Genauigkeit, ihrer Zahlenaffinität und ihrem umfassenden Überblick die richtige Ansprechpartnerin.
Der Vater Othmar Franke ist der geborene Entertainer und ein Menschenfreund. Sei es früher im Rahmen seiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Landesjugendführer für den Alpenverein oder heutzutage bei seinen vielen musikalischen Höhenflügen als Wiener Lieder-Schreiber und -Interpret.
Beide Elternteile sind auf ihre Art und ganz ihren individuellen Vorzügen entsprechend dem Unternehmen verbunden geblieben. Die gegenseitige Wertschätzung und das Gedeihen des Unternehmens waren und sind die verlässlichen Eckpfeiler des gemeinsam erreichten Firmenerfolges.
Ein Blick in die Kristallkugel
Und wie sieht die Zukunft dieses Familienbetriebes aus? Wenn man sich das Firmenlogo von Franken Leuchten ansieht, durchaus bunt und das ganzen Lichtspektrum umfassend!
Das Kundenspektrum hat sich im Laufe der Jahrzehnte jedenfalls stark gewandelt. Der Trend geht immer mehr in Richtung Dienstleitung und Beratung. Das große Ganze tritt in den Vordergrund: Der Raum, der Mensch, die Lichtwirkung, das Produkt – transparent und wohltuend aufeinander abgestimmt.
Diese Ideen leuchten
Das Soziale, die Psychologie, die Vorlieben, die Bedürfnisse und das Gespür für das Individuum – dies sind nur einige der vielen Inspirationsquellen. Außerdem haben bei Katharina Franke dank ihrer Herkunftsfamilie die Mitmenschlichkeit und eine gepflegte Streitkultur einen besonderen Stellenwert.
Beim wöchentlichen Franke Leuchten Jour fixe und beim monatlichen gemeinsamen Frühstück werden Allfälligkeiten genauso beleuchtet wie Produktinnovationen und sonstige Neuigkeiten. Das Team profitiert ganz eindeutig von diesem Austausch und der belebenden Kommunikation.
Licht ins Leben
Humanitäres Engagement nimmt Katharina Franke wörtlich und persönlich. Mit jeder Faser ihres Herzens und – wie man auch meinen könnte – bar jeglicher Vernunft. Anfang September ist sie direkt vor Ort in Aktion getreten, hat am Westbahnhof ihre Unterstützung angeboten, hat Quartier und Verpflegung in Aussicht gestellt – einfach so, weil sie einen Beitrag leisten wollte.
Ein junges Brüderpaar aus Damaskus ist ihrem spontanen Aufruf gefolgt, und hat seitdem ein neues Heim und eine neue Familie gefunden bei Katharina Franke. Geborgen und trotzdem frei, erfreulicherweise – dank eines offenbar deckungsgleichen Wertesystems – mit geringem Konfliktpotential.
Ihre eigene, mittlerweile erwachsene Tochter freut sich riesig über den Nachwuchs – die Brüder, die sie gewonnen hat. Und es entwächst so viel Dankbarkeit und Herzenswärme aus diesem Guttun, dass es Katharina Franke alleine beim Erzählen davon immer wieder die Tränen in die Augen treibt.
Überhaupt tut Katharina Franke vieles aus dem Bauchgefühl heraus, ganz so extrovertiert und wagemutig wie es eben ihrem Naturell entspricht, und meistens liegt sie damit richtig – wenn das Herz entscheidet und der Verstand gerade nicht da ist…
Die Welt des Lichts
ist nicht immer eine einfache. Natürlich strahlt sie über alle Grenzen hinweg. Effizientestes Zeitmanagement und alleinige Verantwortung fordern aber auch ihren Tribut.
Die vielen Ideen, das Kanalisieren der eigenen Kreativität und das Umsetzen jedes einzelnen leuchtenden Wunderwerkes können bei all der Bereicherung auch ganz schön an die Substanz gehen.
Katharina Franke sprudelt dem zum Trotz nur so vor Pioniergeist und Unternehmungslust und Leidenschaft. Seit sie nach ihrer doch nicht so erfüllenden Tätigkeit als Hortpädagogin im Familienbetrieb eingestiegen ist, geht sie voll auf in ihrem Metier, seitdem ist aus Beruf Berufung geworden.
Warum tut sie sich das an?
Zufrieden und glücklich ist Katharina Franke, wenn sie ihre Umgebung mitgestalten und etwas schaffen kann. Sie ist keine, die einfach nur zuschaut. Sie weiß und hat es auch von klein auf durch ihren Vater so erfahren, dass bestimmte Aufgaben nur über ein Ehrenamt zu erfüllen sind.
Das ist quasi ein notwendiges Übel und ganz klar ist die vielzitierte Vereinsmeierei nicht jedermanns Sache. Aber so lange es Frauen wie Katharina Franke gibt, können die vielen Arbeitskreise und Vereine und Interessensgemeinschaft weiter hochleben.
Die Sterne vom Himmel
Kann man die eigentlich herunterholen? Wie ist es, wenn die Luft da oben, in den schwindelerregenden Höhen der kreativ-chaotischen Sphären von Katharina Franke dann doch einmal dünn wird? Kann das überhaupt vorkommen, bei so viel Enthusiasmus und Hokus Pokus?
Distanz vom vielen Rummel und auch von den vielfältigen Herausforderungen kann Katharina Franke für sich selbst eigentlich nur schaffen, wenn sie auch örtlich auf Entfernung geht.
Und beim Erden, in der Natur, bei der Gartenarbeit, beim Wandern, beim Langlaufen und beim Yoga – da kommt sie runter – muss es auch, denn auch eine Katharina Franke kann nicht ständig ein Energiebündel sein.
Fazit: Wäre es vielleicht gut, Katharina Franke zu klonen? Aber würde sie sich dann nicht selbst überholen, in ihrer Schnelligkeit? Die Welt des Lichts würde sich dadurch ganz bestimmt noch um einige Lichtjahre rasanter drehen!
Fotocredits: Franke Leuchten
Text: Cornelia Feiertag