Die meisten Erfindungen entstehen aus Problemen. Situationen, die nach Optimierung verlangen, aus Hindernissen, deren Bewältigung ersehnt wird. Manchmal genügt der Wunsch nach einem Produkt, das es schlicht noch nicht gibt, um aus einem potentiellen Konsumenten einen Produzenten zu machen. Im Fall der Elektrobiker gab der eigene Vater den notwendigen Denkanstoß. Er war auf der Suche nach einem geeigneten E-Bike, allerdings war das elektronische Rad im Jahr 2008 noch nicht sonderlich ausgereift und die verbauten Komponenten entsprachen nicht den Vorstellungen seiner Söhne. Also beschlossen die beiden kurzerhand, ihre eigene Version des E-Bikes zu kreieren. Ganz klassisch begab man sich zu diesem Zweck in die heimische Garage und bastelte munter darauf los. Neun Jahre später haben die Elektrobiker ihren eigenen Shop in der Westbahnstraße 26, sind international gefragt und besitzen mehrere Patente.
Aller Anfang ist klobig
Die Funktion des ersten Prototyps übertraf alle Erwartungen, das Design war allerdings ausbaufähig. Sie begannen Chopper und Cruiser Bikes mit Motoren nachzurüsten und wurden prompt von den ersten Leuten gefragt, wo man die Räder, die sie fuhren, kaufen könne. Denn damals gab es keine große Auswahl und die E-Bikes von der Stange waren klobig und optisch nicht sonderlich ansprechend. Die schlanken Rahmen und das elegante Design ihrer Räder kam gut an. Im April 2009 traten die Brüder erstmals unter dem Firmennamen Elektrobiker auf. Am Wochenende sind die beiden gerne mit dem Rennrad auf der Donauinsel unterwegs oder sie erkunden den Wienerwald am Mountainbike. Ihre Autos haben sie mittlerweile verkauft, das E-Bike genügt, um sich in der Stadt fortzubewegen. Für größere Lieferungen borgen sie sich einfach einen kleinen Lastwagen aus. Ein Bewusstseinswandel, der sich im Laufe der letzten Jahre bei vielen jungen Leuten verdeutlicht hat. Immer mehr Menschen verzichten auf Parkplatzsuche, teures Benzin und Servicekosten.
A Bike called Quest
Das Quest ist das wahre Meisterstück der Elektrobiker. Ein frei zusammensetzbares Elektrofahrrad, stylisch, flexibel und leistungsstark. Im eigens entwickelten Radkonfigurator hast du die Möglichkeit, dich gestalterisch auszutoben und zu testen, welcher Look am besten zu dir passt. Dabei kannst du zwischen verschiedenen Bauteilen, Farben und Zusatzaccessoires wählen. Das Quest ist mit diversen technischen Schmankerln ausgestattet und eignet sich hervorragend für den Stadtverkehr. Der leichte SmartBag- Akku wiegt nur 3 Kilo und kann spontan zwischendurch aufgeladen werden. Eine volle Ladung hält bis zu 90 Kilometer, je nach Motor beschleunigt das E-Bike auf 25 oder 45 km/h. Die Elektrobiker haben darauf geachtet, das Quest besonders bedienfreundlich zu machen, auf unnötig komplexe Steuerelemente wurde bewusst verzichtet. Das Modell erfreut sich steigender internationaler Beliebtheit und wird mittlerweile in Ländern wie Estland, Spanien und Monaco gefahren.
Spezialmodelle und Nischenprodukte
Aber nicht nur das Quest bietet Flexibilität, für die Elektrobiker gehören Sonderwünsche zum geschäftlichen Alltag. Vom Liege-E-Bike bis zum Oldtimer, der mit einem leistungsstarken Motor versehen werden soll, ist alles dabei. Besonders diese Saison merke man schon früh den Hang zu Spezialmodellen und Nischenprodukten. Manche limitierte Modellreihe ist bereits jetzt schon ausverkauft. Aber kein Grund zur Sorge, die Elektrobiker tüfteln eifrig an neuen Konzepten, für Nachschub sollte also gesorgt sein. Falls du dich selbst von den Kreationen des Duos überzeugen willst, kannst du im Geschäft in der Westbahnstraße Nummer 26 vorbeischauen und einen Probeausritt wagen.
Fotos: Daniel Klingler