Zwischen Online Agentur und Cocktail Bar | Interview mit Daniel Knoflicek

Daniel Knoflicek Geschäftsführer slidebird bestens bar

Was eine Online Agentur und eine Cocktail Bar im 7. Bezirk gemeinsam haben? Abgesehen vom 7. Bezirk vermutlich nicht viel, in diesem Fall aber zumindest noch den Besitzer. Daniel Knoflicek, lebt und arbeitet im 7. Bezirk und ist kein Unbekannter sowohl in der Gastronomie als auch in der Agenturwelt. Mit uns plauderte er über seinen Alltag, die Gastronomie und verrät uns seine Lokaltipps im 7. Bezirk.

Die erste Frage gleich vor weg, wie passen eine Online Agentur und eine Cocktailbar zusammen?

Nun ja auf den ersten Blick gar nicht. Auf den zweiten Blick jedoch auch nicht. Ich komme aus einer Gastronomie Familie und bin mit dem Tablett in der Hand quasi aufgewachsen. Während meines Informatik Studiums habe ich als Barkeeper in diversen Bars und Clubs gearbeitet. Die Gastronomie war für mich nie nur Mittel zum Zweck. Mir war zwar klar, dass die Gastronomie nicht meine Berufung ist aber mir war auch bewusst, dass sie ein großer Teil meines Lebens ist, welchen ich zu schätzen weiß. Als ich 2012 Slidebird Webstories gegründet habe und die Agentur zum Fulltime Business wurde habe ich die Gastronomie sehr rasch vermisst. Als sich dann die Gelegenheit einer eigenen Bar ergeben hat, konnte ich nicht nein sagen.

Du hast Informatik und Online Marketing studiert. Ein muss für eine Karriere in der Agentur Welt?

Ich denke nicht. Alles was ich in meinem Studium auf der TU gelernt habe, war mir Thematiken und Sachverhalte selbst beizubringen. Speziell auf dem Gebiet der Programmierung und dem Design (denke ich), bringt Leidenschaft und Hingabe mehr als ein Studium. Ich muss jedoch zugeben, dass das Studium auf der Universität in Krems mir einige Türen geöffnet hat. Auf der Uni waren praxisnahe Vortragende aus der Wirtschaft und auch die Studienkollegen hatten meistens schon ein abgeschlossenes Studium hinter sich und waren alles andere als branchenfremd. Ein Netzwerk von dem ich heute noch profitiere.

Wenn du es dir aussuchen müsstest und zwischen eigener Cocktailbar und eigener Online Agentur wählen müsstest, für was würdest du dich entscheiden?

Zum Glück muss ich das nicht, da ich einen starken Geschäftspartner habe, Christian Susitz. Wir sind fifty-fifty in der Bar und alle operativen Tätigkeiten hat er unter seiner Fuchtel. Wir sind beide Chaoten wie aus dem Bilderbuch aber wenn es darauf ankommt, funktioniert es. Hätte ich nicht sowohl in der Agentur als auch in der Bar so starke und zuverlässige Partner wäre ich mehr als überfordert und müsste  mich wohl für eines der beiden entscheiden und das wäre zu 100% meine Agentur. So sehr ich die Gastronomie auch liebe, mit allen ihren Vor- und Nachteile, so liegen meine Leidenschaften beim Design und Programmieren.

Eure Bar ist am Spittelberg? Was weißt du über die Gegend?

Ich wohne 200 Meter vom Spittelberg entfernt und muss gestehen, bevor ich die Bar übernommen habe, wusste ich nichts über die Geschichte des Spittelbergs. Schande über mich. Natürlich habe ich mich mit der Gegend auseinandergesetzt und finde die ganze Geschichte rund um den Spittelberg sehr interessant. In den kleinen Gassen am Spittelberg wirkt es manchmal fast so, als wäre die Zeit stehen geblieben.

Am Weihnachtsmarkt gibt es euch auch soweit ich das mit bekommen habe?

Ja genau. Wir betreiben zwei Punschhütten am Spittelberg Weihnachtsmarkt. Der Weihnachtsmarkt wird jährlich überschüttet mit guten Rankings von Fallstaf und Co und wurde 2018 sogar zum schönsten Weihnachtsmarkt von Europa gewählt. Ob das gute Ranking wegen unseres tollen Punsches ist? Vielleicht, wir wissen es nicht.

In deiner Biografie liest man auch noch über eine Teilhaberschaft am Heart Club auf der Mariahilferstraße?

So, liest man das? Hier bin ich aber nicht aktiv tätig sondern bin nur als Gesellschafter involviert. Der Mastermind hinter diesem Projekt ist Robert Haberzeth der aus der Wiener Gastronomie nicht mehr wegzudenken ist. Ich kenne Robert seit über 15 Jahren aus meinen Zeiten als U4 Barkeeper und  habe ihn über die Jahre hinweg als guten Kollegen und Freund schätzen gelernt.

Was ist Desk.Works und warum findet man dich auf der Investoren Liste?

Desk.Works ist eine App in die ich seit 2016 investiert habe. Desk.Works ermöglicht es weltweit  sich tageweise in Co Workings Spaces einzumieten. Mit über 500 Co Workings in 71 Ländern zählt es nach WeWorks zum zweitgrößten Anbieter weltweit. Nebenbei bin ich noch Brand Ambassador für Desk.Works und betreue die Co-Workings in Österreich.

Was macht den 7. Bezirk so besonders?

Ich denke Wien an sich ist was besonderes und jeder Bezirk hat seine Eigenheiten. Wer gerne mit der Vespa spazieren fährt und 7 Euro für ein halbes Kilo Brot bezahlt fühlt sich im Siebten genauso wohl,  wie jemand der Ethnologie studiert und mit Dosenbier im Museumsquartier seine Abende verbringt. Ich bin ein Fan von Klischees, nur so am Rande. Der 7.Bezirk ist ein Sammelsurium von kleinen Läden – angefangen bei BamBäm für SecondHand-Mode bis hin zu JOHAN für nachhaltige Design Möbel – außerdem lässigen Modeshops, wie WeBandits, oder tollen Bars, wie der bestens.bar natürlich. Soll eine spitzen Bar sein, hab ich gehört. Ich liebe es am Abend mit nur ein paar Schritten mitten im Geschehen zu sein und Wien als Stadt zu erleben. Genau das macht den 7. Bezirk für mich aus.

Würdest du dich als erfolgreichen Wiener bezeichnen?

Also das ich kein Elon Musk mehr werde, ist mir klar. Ich denke es geht mir gut und ich kann mich nicht beschweren. Ich würde mich nicht als erfolgreichen Wiener bezeichnen, auch wenn ich sicher einiges für meine Verhältnisse erreicht habe. Da gibt es weitaus andere Kaliber. Ich würde mich aber trotz meines Migrationshintergrundes, ich bin in Niederösterreich aufgewachsen, als echten Wiener bezeichnen. Sudern kann ich.

Was hältst du allgemein davon, dass Entrepreuner sein „en vouge“ ist?

Gar nichts. Selbstständig sein ist kein Lifestyle. Man glaubt an eine Idee, gründet und geht dann baden oder nicht. Egal wohin die Reise geht, wer denkt, dass es einfach ist, irrt sich. Dennoch könnte ich mir nicht vorstellen ein anderes Leben zu führen.

Frühstücken, Mittagessen und Abendgestaltung im 7. deine Tipps?

Ich liebe Essen und Trinken daher denke ich, kann ich die Frage ganz gut beantworten. Frühstücken unbedingt im Figar oder Ulrich. Mittags auf einen Burger bei den Burgermachern und anschließend ins Cafe Volkstheater auf einen Verlängerten der ja bekanntlich die Verdauung unterstützt. Abendessen würde ich dann vermutlich die Pizzeria Momo in der Kirchengasse empfehlen. Unbedingt die San Daniele Gourmet Pizza probieren. Als Abschluss eine kleine Bartour beginnend in der Parfumerie und danach ins Moby Dick, eine neue Bar, die besonders Wert auf Nachhaltigkeit legt. Zu guter Letzt ein Cocktail in der bestens. bar, das Beste zum Schluss.

Man munkelt du bist hin und wieder immer noch hinter einer Bar zu finden?

Wer erzählt denn sowas? Ja es kommt vor dass ich, selten aber doch, selbst hinter der Bar im bestens. stehe, jedoch sehr selten. Im U4 gibt es auch noch ab und an Termine wo ich hinter der Bar stehe. Ganz lassen kann ich es dann halt doch nicht.

Wie sieht die Zukunft von Slidebird Webstories aus?

Rosig

Weiterführende Links:

bestens. bar –> https://bestens.bar

Slidebird Webstories –> https://slidebird.com

Desk Works –> https://desk.works

Heart Club –> https://heartclub.at[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

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