Kategorie: JUNIOR-KLIP
Unter dem Motto „Cool down! Klimafreundlich leben in der Stadt.“ erging der Aufruf der Jury des Neubauer-Klimaschutzpreises, Projekte und Ideen mit Klimaschutzfaktor einzureichen. Die Gewinner des Klip7 2016 stehen nun fest.
Die Stadt Wien hat ein Klimaschutzziel: Eine Reduktion der Pro-Kopf-Treibhausgasemissionen um 21 Prozent bis 2020 im Vergleich zu 1990. Das schließt nicht nur die Bereiche Energiebeschaffung und –verwendung, Abfallwirtschaft sowie Mobilität ein, sondern beginnt bei der generellen Awareness (durch Öffentlichkeitsarbeit zur Bewusstmachung) zum Thema Umweltschutz und setzt sich im Naturschutz fort. Der Klip7 – Neubaus Klimaschutzpreis – sucht daher alle zwei Jahre jene Projekte, die besonders kreativ und innovativ auf Nachhaltigkeit, Innovation, Nachahmbarkeit und den Klimaschutzfaktor achten. Springender Punkt: Die Umsetzbarkeit im Bezirk muss möglich sein.
Aus den 36 eingereichten Projekten und Ideen, gingen 13 als Sieger hervor. Unter ihnen ist zum Beispiel ein interaktives BürgerInnenpartizipationsprojekt namens PARK.ING zur Stadtbegrünung, der gemeinnützige Verein der Salat Piraten, bei dem NeubauerInnen im Gemeinschaftsgarten garteln können oder auch das Projekt Fairteiler, bei dem Mitmachbereite ihre noch guten, aber nicht mehr gebrauchten Lebensmittel in den im Amtshaus (sowie einen weiteren) bereitstehenden Kühlschrank geben und die Lebensmittel somit anderen zur Verfügung stellen können – Geben wie Nehmen ist gratis. Die vollständige Sieger-Liste sowie Projektbeschreibungen finden Sie hier.
Der Junior-Klip7
In der Kategorie Junior-Klip waren alle Schülerinnen und Schüler aufgerufen, sich in Arbeitsgruppen oder als ganze Schulklassen zu finden, um Projekte zu entwickeln, von denen Neubau in Sachen Klimaschutz profitiert.
Bereits kleine Maßnahmen haben großes Potenzial, CO2-Emissionen zu reduzieren und durch einen nachhaltigen Lebensstil die Umwelt zu schonen. Zwei Schülergruppen haben das Rennen für sich entschieden: Die Schülerinnen der 2FSB der Islamischen Fachschule für Soziale Bildung haben in ihrem Schulhof einen Kräutergarten angelegt und die wichtigsten Kräuterarten in einer Broschüre gesammelt, die sie in der Nachbarschaft verteilen wollen.
(von links) Michael Turkiewicz (Design & Art), Irmgard Bebe (BG & BRG 3), Gerald Buchas (Initiator des Projekts), David Buchas (Schüler am BG & BRG 3, grafische Umsetzung)
Ohne Moos nix los!
Ebenfalls als Gewinner ausgezeichnet, wurden die SchülerInnen der 6B des BG & BRG Wien 3 unter der Projektleitung von Gerald Buchas. Gemeinsam entwickelten sie den Schriftzug design by nature, der als Moosgraffiti an der Hausfassade der Neubauer Galerie Design & Art von Michael Turkiewicz in der Westbahnstraße 16 angebracht werden soll.
Geplant ist der Bemoosungs-Start für Jänner/Februar 2017 – bis dahin steht den SchülerInnen (mit Beginn des Schuljahres 2016/17 übrigens 7B) noch eine intensive Projektzeit bevor, in der auch die Metaebene des vorliegenden Projektes erforscht wird – Natur, Kunst, Design und Geld sind nur einige der Gebiete, in die sich die Klasse vorarbeitet. Das sechsmonatige Projekt fügt sich harmonisch und praxisnah in den Lehrplan ein, der sich dem Thema „Kunst und Geld“ widmet: Wie finanziert der Künstler seine Arbeit – damals wie heute, welche Bedeutung hat es, kontinuierlich über sein künstlerisches Schaffen zu informieren? etc.
design by nature
Moose – Plural, weil der Mix verschiedener Moosarten entscheidend für das Wachstum des grünen Kunstwerks ist – sind dankbare, weil ästhetische, wartungsarme und Schadstoff fressende Pflanzen, die sich – im Gegensatz zu anderen Pflanzen wie Efeu – nicht an der Hausmauer festkrallen, sondern im Bedarfsfall mit einer Spachtel abgetragen werden können. Ein Moospolster von einem Quadratmeter Größe hat rund fünf Millionen kleinste Blättchen, die als Feinstaubfilter fungieren und so einen positiven Effekt auf das Stadtklima haben.
Die Herausforderung, der sich die SchülerInnen bei der Umsetzung des Projektes stellen müssen, ist die sonnenexponierte Lage der Außenfassade. Die Zusammensetzung der Moose sowie die Möglichkeit zur Bewässerung des natürlichen Kunstwerks sind zwei der Themen, mit denen es sich auseinanderzusetzen gilt und so wird derzeit intensiv im Indoor- und Outdoor-Bereich getestet.
Der entwickelte Schriftzug design by nature muss demnach als Gesamtkunstwerk verstanden werden, bei dem die inspirierenden Fertigkeiten der Natur mit einem mehrdimensionalen Kunstverständnis verbunden werden und durch handwerkliches Eingreifen ein Designobjekt geschaffen wird.
Wir von im7ten freuen uns jedenfalls schon kolossal auf die Umsetzung, weil jemand, der jetzt nicht namentlich genannt wird, selbst gerne ein Moosgraffiti im Garten/Hof hätte und sich freut, vom Erfahrungsschatz der SchülerInnen zu profitieren.
P.S.: Aus dem Grätzl – fürs Grätzl
Kennen Sie diese Nagelbretter, an die man einen Faden bindet und ihn dann von Nagel zu Nagel spannt bis sich ein Bild ergibt? So ungefähr lief das bei der Entstehung des Moosgraffiti-Projektes ab: Sowohl Irmgard Bebe, die das Projekt als Unterrichtende für Bildnerische Erziehung am BG & BRG 3 mitträgt, kommt aus dem Siebenten als auch Gerald Buchas, der als Erwachsenenvertreter und Vater eines 7B-Schülers für die Einreichung des Projektes bei Klip7 verantwortlich zeichnet, und der durch seine berufliche Vernetzung im Kunstbereich die Verbindung zu Michael Turkiewicz und dessen Galerie Design & Art herstellte.
Foto des Moosgraffiti-Gewinnerteams: beigestellt