Kunstfrischmarkt: Hilfe! Kunst!

Alina Özyurt bei WauWau zum Kunstfrischmarkt Neubau 2015

Eurovision Song Contest?

Nein, Neubau tangiert dieses Megaspektakel nur am Rande – hier wütet das Kunstfrischmarkt Fieber. 40 Geschäftslokale rund um die Westbahnstraße, das Hotel Falkensteiner und das Hotel Wimberger sind auch mit dabei,  sie alle stellen die Werke junger Künstler und Kunststudenten aus. Sozusagen als Rahmenprogramm für Wien Besucher, die unter Tags auf Entdeckungsreise gehen wollen.

WauWau Pfeffermühlen ist teilnehmendes Geschäft in der Westbahnstraße, und das nun schon zum dritten Mal. Immer wieder interessant und  eine neue Erfahrung mit den Künstlerinnen und Künstlern zusammen zu arbeiten. Jeder der jungen Kreativen hat so seine eigene Arbeitsweise und Vorstellungen und da ist es spannend für mich Vergleiche zu ziehen. Im Unterschied zu den eher neutral und „clean“ gehaltenen Galerieräumen, wo üblicherweise Kunst gezeigt wird, stellt die Ausstellungssituation in jedem Geschäft eine Herausforderung dar.

Drei Künstler stellen im WauWau aus.

Bei mir gibt es an der Straßenseite drei Säulen, die sind relativ einfach zu gestalten, da hängen nun Fotos von Barbie-Roboter-Klonen, „Bionic Babes“ von Andreas Toth. Vis a vis sind drei Mauernischen, dort stehen dann die Figuren in Echt. Das war eine Hängeaktion, die gerade mal einen  10 Minuten Parkschein  gebraucht hat, Parkplatzsuche exklusive.

Daneben an der Ziegelwand hat Anna Rose Ableidinger ihre Werke platziert –sie arbeitet in verschiedenen Techniken, Zeichnung, Collage, Druck. Auch diese Bilder sind eher klassisch gehängt. Gemeinsam mit einer Freundin, bei einer Tasse Kaffee haben die beiden die Bilder wohlüberlegt an der Wand befestigt. Tratschend aber doch (fast) immer bei der Sache.

Alina Özyurt gestaltet die Stirnwand

Die Stirnwand bei mir im Geschäft, hinter dem Verkaufspult, hat Alina Özyurt bespielt – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Unter einem beachtlichen Berg von Zeichnungen, Skizzen, Collagen hat sie zu allererst einige Exemplare gewissenhaft ausgewählt. Man muss dazu sagen, die Bilder sind eher klein- bis miniformatig und die Wand ist doch 5×2.5 Meter groß.

So hat sie dann angefangen zu kleben, ein wenig später auch zu nageln in meine schöne Wand. Was heißt nageln – zuerst hat die Künstlerin versucht mit den Edelstahl-Torx-Schrauben ihre Bilder an die Wand zu nageln, diese waren gerade leicht bei der Hand und außerdem meinte sie auf meine Frage, wieso Schrauben,  wenn Nägeln gefragt seien: „dass ja schon Schrauben von den vorhergehenden Bildern in der Wand vorhanden wären, und das passt nun besser zusammen“. Naja.

Ich habe dann ein paar Nägeln bereitgestellt und mich zum Computer gesetzt. Es war erstaunlich still und eine durchaus konzentrierte Arbeitsstimmung. Doch nach einiger Zeit wurde ich misstrauisch, bei Kindern ist es eventuell ähnlich: wenn es einmal länger ruhig ist, dann sollte man aufpassen, denn die Ruhe weist auf einen möglichen Sturm hin… Kinder und Künstler.

Kunst als Improvisation

Die Überraschung ist dann im Detail gelegen. So hat Alina Özyurt ihre Bilder sehr bedacht an der Wand platziert. In der Hängung liegt ein Rhythmus, die Farben der in der Nähe stehenden Pfeffermühlen korrespondieren mit den Farben der Zeichnungen, auch die Bankomatkassa wurde farblich in das Gesamtkunstwerk integriert.

Wo allerdings Akzente vonnöten waren, musste die Wand als Malgrund herhalten, und es wurde strukturiert, ergänzt, hervorgehoben. Sie hat vertikale Linien gezogen, Bohrlöcher, die unsereins kaschieren würde, mit Strichen hervorgehoben und ornamental verziert. Strukturen, die in einer Zeichnung vorkommen auf die Wand übertragen. Ein Bild zeichnerisch ergänzt, eine Ecke war abgerissen.  Jeden Tag fällt mir ein neues Detail auf. Jeder Tag ist eine neue Entdeckungsreise im eigenen Geschäft. Danke, Kunstfrischmarkt.

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